Über Trikeri

 
Neben dem Hafen ist die Agia Sofia die zweite Hauptansiedlung.
Hier kann man am Riff die schönsten Sonnenuntergänge erleben. In dieser Bucht liegen auch die charmantesten Ferienhäuschen. Der Fußmarsch vom Hafen aus dauert - je nach Kondition und Tross (Kinder) - etwa 15 - 20 Minuten. Alternativ kann man für ein paar € auch das Wassertaxi vom Hafen aus nehmen.
In unmittelbarer Nähe
der Agia Sofia findet sich auch einer der drei zugänglichen Süsswasserbrunnen, aus dem man allerdings das Wasser aus ca. 10 m Tiefe mit einem Eimer heraufholen muss, da die Pumpe seit etwa 20 Jahren nur dekorativen Zwecken dient. Um den Brunnen herum wachsen auch Feigenbäume, die saftige Früchte tragen. Daher ist die kleine Bucht am Brunnen auch bei Zeltfreunden sehr beliebt.
 
 

Nisi Paleo Trikeri (Insel Alt-Trikeri, gr. Νησί Παλαιό Τρίκερι) liegt im Golf von Volos. Grob betrachtet ist das in etwa auf halber Höhe zwischen Athen und Thessaloniki.

Trikeri ist nur etwa zwei Quadratkilometer groß und die einzige bewohnte Insel des Golfs von Volos (Pagasitikos). Allerdings leben nur etwa zwanzig Menschen das ganze Jahr über dort.

Eine Besonderheit ist die Abwesenheit motorisierter Fortbewegungsmittel. Die ganze Insel ist nur über Trampelpfade begehbar. Man kann allerdings alle wichtigen Orte innerhalb weniger Minuten Fußmarsch erreichen. Das Umwandern der ganzen Insel ist an einem Tag locker zu bewältigen.

Vielleicht begenet Ihr ja beim Wandern der Muli-Müllabfuhr (unwahrscheinlich, gibt‘s seit ein paar Jahren nicht mehr).

 
Der wohl wichtigste Ort der Insel ist der Hafen Agios Giannis im Süden. Hier landet man auch an, wenn man den Golf auf dem Landweg umrundet und vom nahen Festland aus übersetzt.
Die Infrastruktur beschränkt sich auf ein Hotel, zwei Tavernen und einen Supermarkt. Neben dem Besucheransturm an den Sommerwochenenden herrscht auf der Platieia, dem Dorfplatz, besonders an den orthodoxen Feiertagen reger Betrieb. Ansonsten geht es eher beschaulich zu und die "Insulaner" sind weitestgehend unter sich.

Wo liegt Trikeri

Der Hafen

Agia Sofia

Die Grüne Bucht

Der wohl schönste Badestrand der Insel ist die Grüne Bucht. Der Name gibt ja schon einen Hinweis darauf, wie es dort aussieht. Da es im Golf von Volos zu wenig Dünung gibt (was ja auch durchaus Vorteile hat), ist auch dieses schöne Örtchen nicht mit feinem Sand gesegnet. Allerdings besteht der Strand aus sehr feinen grünen Kieseln. Ab etwa Hüfttiefe steht man schließlich auf Sand.

Die Grüne Bucht ist vom Hafen aus zu Fuß in 30 - 45 Minuten zu erreichen, von Agia Sofia aus geht es etwas schneller. Gerade wenn man Strandzeug, Proviant und Kinder dabei hat, nimmt man also besser das Wassertaxi. Die Anreise lohnt sich aber in jedem Fall. Auch von hier aus hat der Sonnenuntergang etwas für sich. Für den Rückweg sollte man dann allerdings eine Taschenlampe und pfadfinderisches Geschick einplanen. Oder eben das Wassertaxi; dann aber Handy aufladen nicht vergessen...
 

Das Kloster

Ziemlich in der Mitte der Insel findet man ein altes Kloster mit sehr dicken Mauern und einer kleinen Kirche inmitten der quadratischen Anlage.

Dieses Kloster hat nie Nonnen oder Mönche beherbergt, sondern wurde auf der einen Seite zu Ehren einer legendären, wunderwirkenden Ikone (die man in der Kirche bewundern kann), auf der anderen Seite als Wehrkloster gegen Piratenangriffe gebaut. Irgendwann wurde es einem Großteil der Insulaner dann doch zu bunt und sie zogen aufs Festland. Deswegen gibt es dort das Dorf Trikeri. Aber das ist eine andere Geschichte.

Nach dem dunklen Kapitel der Militärdiktatur, während derer die Insel Trikeri als Internierungslager für Frauen diente, war das Kloster von 1957 bis 1969 ein richtiges Hotel. Geführt wurde es von Alfons Hochhauser, einem österreichischen Aussteiger, und seiner grieschischen Frau Chariklia. Dies muss eine sehr interessante Zeit gewesen sein, einerseits wegen der durchaus hochkarätigen Gäste, andererseits wegen der schillernden Persölichkeit Hochhausers, die schließlich sogar Eingang in die Literatur fand ("Raubfischer in Hellas").

Im Kloster kann man auch heute noch Zellen für wenig Geld anmieten. Das ist allerdings so was wie ein besseres Zelten, da man lediglich eine Toilette auf dem Gang und einen Gemeinschaftskühlschrank zur Verfügung hat. Dafür haben die meisten Zellen einen offenen Kamin, dessen Nutzen sich wiederum eher in der Nebensaison erschließt.

Egal, wie man derartigen Beherbergungsverhältnissen gegenüber steht, so gut wie im Kloster habe ich noch an wenigen Orten geschlafen.

Hinter dem Klo
ster befindet sich ein alter Dreschplatz. Von hier aus hat man nicht nur eine wunderschöne Aussicht, er eignet sich auch hervorragend zum Sternengucken. Es ist also zu jeder Zeit schön dort. Man kann bei Neumond (oder auch, wenn der Mond noch nicht auf- bzw. schon untergegangen ist), wie auch von jedem Strand der Insel nicht nur eine Unzahl von Sternen, sondern auch die Milchstraße sehen. Nebenbei gibt es noch Sternschnuppen im Minutentakt. Man muss schon nachtblind sein oder einschlafen, um keine davon zu Gesicht bekommen. Hin und wieder gibt es gar astronomische Ereignisse wie die Leonidenschauer, wo man gar nicht weiß, wo man hingucken soll vor lauter Sternschnuppen.
 

Immherhin gibt es schon seit vielen Jahren Strom und neuerdings auch ein Trinkwasserleitungsnetz zumindest auf der Hafeneseite der Insel. Allerdings reicht das Grundwasser der Insel nicht aus, um im Sommer die vielen Urlauber zu versorgen, so dass in regelmäßigen Abständen ein Wasserschiff aus Volos die Hochbehälter füllen muss.

Vorbei also die Romantik, mit dem Esel Trinkwasser am Brunnen zu holen und es dann bei Gaslicht aus dem gasbetriebenen Kühlschrank zu genießen. Wobei es sicher Viele gibt, die auf derartige Erfahrungen verzichten können.

Spielt ein bisschen mit der Karte und seht selbst, wo die Insel genau liegt. Durch die Markierung findet Ihr das winzige Eiland hoffentlich leicht wieder...